Bauxit

Bauxit
Bau|xit 〈m. 1aluminiumhaltiges Gemenge, Rohstoff für die Aluminiumgewinnung [nach dem ersten Fundort Les Baux in Südfrankreich]

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Bau|xịt [nach dem frz. Fundort Les Baux-de-Provence im Rhonedelta; -it (2)], der; -s, -e: haupts. aus Aluminiumhydroxiden u. -hydroxid-oxiden bestehender wichtigster Rohstoff für die Al-Gewinnung.

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Bau|xit [auch: …'ksɪt ], der; -s, -e [frz. bauxite, nach dem ersten Fundort Les-Baux-de-Provence in Südfrankreich]:
durch Verwitterung entstandenes Mineral, das Rohstoff für die Aluminiumherstellung ist.

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Bauxịt
 
[neulateinisch, nach dem ersten Fundort, Les Baux-de-Provence] der, -s/-e, erdiges oder aus harten Knollen bestehendes Sedimentgestein unterschiedlicher Färbung (meist rot, aber auch gelb, weiß u. a.), das aus Aluminiumhydroxid (Hydrargillit) und Aluminiumoxidhydroxiden (Böhmit, Diaspor, Alumogel) mit verschiedenen Beimengungen besteht. Die durchschnittliche Zusammensetzung des weißen Bauxits beträgt etwa 50-70 % Al2O3, 12-40 % H2O, 23—24 % SiO2 und 3-5 % Fe2O3; der rote Bauxit enthält etwa die gleichen Mengen an Aluminiumoxid und Wasser, aber 20-25 % Fe2O3 und nur 2-3 % SiO2. Daneben weisen alle Bauxite geringe Mengen an TiO2, V2O5, P2O5, MnO2 u. a. Oxiden auf.
 
Bauxite entstehen in wechselfeuchtem tropischem Klima und sind Endprodukte der durch allitische Verwitterung (allitisch) bewirkten Lateritisierung (Laterit). Statt der üblichen Einteilung in Silikatbauxit oder Lateritbauxit (durch Verwitterung verschiedener silikatischer Gesteine entstanden) und Kalkbauxit oder Karstbauxit (Verwitterungsrückstände in Karsthohlräumen) unterscheidet man heute meist autochthone und allochthone Bauxite: Die autochthonen Bauxite entwickelten sich an Ort und Stelle auf aluminiumsilikatreichen magmatischen und metamorphen Gesteinen, aber auch klastischen Sedimentgesteinen (v. a. Tone, seltener Sandsteine). Bei den allochthonen Bauxiten handelt es sich um sedimentär umgelagerte Vorkommen: Sie liegen als flache, linsenförmige Lager in Senken oder als Füllungen von Karsthohlräumen auf beziehungsweise in Kalken und Dolomiten. Das zum Teil bereits lateritisierte tonige Sediment wurde in das Karstrelief eingeschwemmt und dann, begünstigt durch die guten Entwässerungsbedingungen, allitisch weiter verwittert. Die ältesten bekannten Bauxite stammen aus dem Kambrium, die jüngsten aus dem Pleistozän, die wirtschaftlich wichtigsten aus Kreide, Tertiär und Quartär.
 
 
Bauxit ist der bei weitem wichtigste Rohstoff für die Aluminiumgewinnung (1 t Aluminium aus 4-6 t Bauxit); über 90 % des abgebauten Bauxits dienen dazu, der Rest zur Herstellung von feuerfestem Material und Schleifmitteln. Den Entstehungsbedingungen entsprechend kann Bauxit im Tagebau gewonnen werden. Reiche und hochwertige Vorkommen finden sich in Brasilien, im karibischen Raum, in Westafrika und Australien. 1999 wurden weltweit 131,6 Mio. t Bauxit gefördert, Hauptförderländer waren (in Mio. t): Australien (48,5), Guinea (17,2), Brasilien (13,8), Jamaika (11,7), China (9,6) und Indien (6,7). Die meisten Förderländer exportieren den größten Teil des Bauxits (oder des Aluminiumoxids) in Industrieländer, da die Verhüttung von Bauxit zu Aluminium sehr energieintensiv ist und sie selbst nicht über ausreichende Mengen billiger elektrischer Energie verfügen. Hauptabnehmer sind die USA, Russland, Deutschland, Kanada, Frankreich und Japan.
 
 
I. Valeton: Bauxites(Amsterdam 1972).

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Bau|xit [auch: ...'ksɪt], der; -s, -e [frz. bauxite, nach dem ersten Fundort Les-Baux-de-Provence in Südfrankreich]: durch Verwitterung entstandenes Mineral, das Rohstoff für die Aluminiumherstellung ist.

Universal-Lexikon. 2012.

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